Zu Gotthelfs Zeiten!

Weshalb benutzen wir den Namen Gotthelfs, wenn wir von «früher» reden wollen? Werden wir damit dem grossen Dichter aus dem Emmental gerecht? Jeremias Gotthelf war beides: konservativ und aufmüpfig. In seiner Haltung war er ein Bewahrer. Veränderungen am Althergebrachten waren ihm suspekt. Die «Freisinnigen» waren umstürzlerisch, wollten zu viel Demokratie. Er wollte die Welt bodenständig haben: Die Guten waren fleissig, gottesfürchtig und überzeugt, dass der Herrgott das «Oben» und «Unten» schon gerecht verteilt hatte. Gleichzeitig hatte er eine stark soziale Ader und forderte Gerechtigkeit. Mit seinem Schreiben wollte er Missstände aufdecken, Fehlentwicklungen korrigieren, die Welt ein bisschen besser machen. Seine berühmten Figuren stehen fast plakativ für Werte, die er für richtig hielt oder eben an den Pranger stellte. Damit ist Gotthelf politisch. In «Die Käserei in der Vehfreude» sind die Methoden exemplarisch dargestellt, die auch heute in der Politikdebatte angewendet werden: Mit grossen Worten das Gemeinwohl beschwören und dabei den eigenen Vorteil nicht aus den Augen verlieren.

Heinrich Schütz war bis 2006 Lehrer in Lützelflüh, zudem Politiker und wichtiger Initiant für das Gotthelf Zentrum in Lützelflüh. Heute ist der Pensionierte engagiertes Mitglied des Leitungs-Teams des Zentrums und als Kultur-Liebhaber mit Herzblut und profunder Gotthelf-Kenner häufig ein gefragter Referent.

Dieser Anlass wir zusammen mit der Stadtbibliothek Zofingen durchgeführt.

Inizio del corso
Me 11.01.2023 19:30
Responsabile del corso
Heinrich Schütz
Posti
20 - 50
Prezzo
Standard 20.00
Luogo del corso

Stadtbibliothek Zofingen
Hintere Hauptgasse 20
4800 Zofingen